Terraristik

Exotik mit Sachverstand: Die Terraristik

Terrarianer heißen die Menschen, deren Hobby die Terraristik ist. Wer sich ernsthaft mit der Haltung von Schlangen, Fröschen, Spinnen, Insekten und dergleichen auseinandersetzt, findet eine spannende und anspruchsvolle Freizeitbeschäftigung. Das nötige Fachwissen kann man sogar in anerkannten Schulungszentren erlernen. Ein qualifizierter Fachhandel hält die passenden Produkte bereit, damit die Tiere ideale Umweltbedingungen auch im Terrarium vorfinden.

Keinen Schnellschuss wagen

Tierbedarf

Leider bringen unkundige Laien die Freunde der Terraristik immer wieder in Misskredit. Entflohene Reptilien füllen nicht nur das Sommerloch in der Presse, sondern können zum ernsthaften – und teuren – Problem werden. Möglicherweise sind die Tiere auch gar nicht versehentlich entkommen, etwa beim nachlässigen Säubern des Terrariums, sondern wurden vorsätzlich ausgesetzt, weil der Halter überfordert ist. In vielen Fällen sind die Tiere damit zum Tode verurteilt, weil sie den nächsten Winter nicht überleben werden. Kaum besser ist die Idee, unerwünschte Tiere im Zoo auszusetzen. Damit mag dem Tier zwar bessere Versorgung zuteilwerden, aber es besteht ein hohes Risiko, Krankheiten in den Bestand einzuschleppen und damit das Leben der ganzen Gruppe zu gefährden. Ein Terrarium ist kein Kinderspielzeug. Und auch Erwachsene sollten gut überlegen, ob sie die Verantwortung dauerhaft übernehmen können. Schlangen können ebenso wie (weibliche) Vogelspinnen durchaus zwanzig Jahre alt werden. Gleiches gilt für manche Gecko-Arten. Und eine junge griechische Landschildkröte, die noch achtzig oder mehr Jahre vor sich hat, wird ihren Besitzer mit einiger Wahrscheinlichkeit überleben.

Terraristik
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Terrarianer heißen die Menschen, deren Hobby die Terraristik ist.

Voraussetzungen stehen im Tierschutzgesetz

Für die Haltung gefährlicher Tiere sind Sachkundeprüfungen vorgeschrieben, so wie man es von bestimmten Hunderassen kennt. Damit ist einer unüberlegten Anschaffung schon ein Riegel vorgeschrieben. Auch für gewerbliche Halter ist das Ablegen einer Prüfung verpflichtend. Sinnvoll ist aber auch ein ganz allgemeiner „Reptilienführerschein“. § 2 des Tierschutzgesetzes bestimmt, dass ein Tierhalter oder Tierhüter über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen muss. Mit entsprechendem Unterricht oder einem Fernkurs erweitert der Reptilienhalter nicht nur sein Wissen über Terraristik, sondern macht auch sein Hobby noch interessanter und sorgt dafür, dass es dem Tier, für das er verantwortlich zeichnet, gut geht.

Budget einplanen

Terrarienbewohner stammen in der Regel aus Gegenden mit ganz anderem Klima als bei uns. Dementsprechend umfassend muss die Ausstattung eines Terrariums sein. Das fängt ganz simpel an beim Terrariengrund und geht über Belüftung, Beleuchtung, Heizung und Luftfeuchtigkeit mit komplexer – auch gegen Ausfall gesicherter – Mess- und Regeltechnik bis zur Fütterung und der Vorbeugung gegen bzw. Behandlung von Krankheiten. Neben der Frage von langfristiger Verantwortung und Sachkunde sollte hier auch der finanzielle Aspekt geprüft werden. Terraristik ist kein billiges Hobby. Allein die Stromkosten für eine Heizung können je nach Tierart bei 20 bis 100 Euro im Monat liegen. Manches Lebendfutter lässt sich züchten, aber Tierarztkosten werden in jedem Fall anfallen. Am besten ist, sich als Anfänger bei erfahrenen Terrarianern nach geeigneten Tieren zu erkundigen, die leicht zu halten sind und das gesetzte Budget nicht sprengen.

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